Der Erfolg des „Jedermann“ hat mehrere Gründe. Dieses Theaterstück befasst sich mit einem Thema, das uns alle betrifft: Tod und Vergänglichkeit. Zudem ist der Inhalt zutiefst moralisch und mahnt uns, dieses Leben nicht zu verschwenden, sondern stattdessen gute Taten zu vollbringen. Vor allem in Zeiten, in denen Wohlstand und Wirtschaftskrise Seite an Seite stehen, in denen die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht, ist der „Jedermann“ höchst aktuell. Zu guter Letzt führt uns das Stück eine Vielzahl bühnentauglicher Figuren vor Augen: Da wären zuerst die Irdischen, allen voran der reiche Lebemann Jedermann mit seiner liebreizenden Buhlschaft und der partysüchtigen Tischgesellschaft. Dann gibt es da noch wunderbare allegorische Figuren: den glamourösen Mammon, den „bitzelnden“ Teufel, den standhaften Glauben, den unerbittlichen Tod. In einer kunstvollen unddoch volksnahen Sprache abgefasst, hat der „Jedermann“ in verschiedenen Bearbeitungen - die bekannteste stammt von Hugo von Hofmannsthal - die Menschen stets aufs Neue beeindruckt und ergriffen.
Foto oben: Regisseur Gerard Es
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